Radiokultur im Wandel. Ein Essay des Medienwissenschaftlers Hans Ulrich Wagner

Immer wieder habe ich auf diesem Blog auf Beiträge verwiesen, die sich mit der Wirkung von neuen Medien auf Politik, Wirtschaft, Kultur und die Zivilgesellschaft beschäftigen. Erst kürzlich ging es um die Popularität des

Hörbuchs

und die

Podcast-Industrie. Dabei habe ich betont, welche Rolle das Radio vor allem während meiner politischen Sozialisation als Heranwachsender gespielt hat, aber auch darauf, dass sich meine eigenen Hörgewohnheiten sehr stark verändert haben; so besitze ich kein klassisches Radio mehr, und im Wesentlichen gibt es für mich nur noch Podcast-Formate und Audio on Demand; diese Tatsache ist vor allem dadurch bedingt, dass sich meine Interessen weit über den Deutschen Sprachraum hinaus bewegen. Zumindest aus meiner Sicht wird das Radio langfristig in seiner klassischen Form nicht überleben, sondern der Radiokonsum wird sich stark mit einer Vielzahl anderer Medien verbinden; es wird ein äusserst differenziertes Angebot geben, welches sich jederzeit abrufen lässt. Radio im klassischen Sinne dürfte nur noch als ein Art Event-Angebot bestehen, wenn es um politische, sportliche und kulturelle Ereignisse geht.

So spricht der Medienwissenschaftler

Hans Ulrich Wagner

in diesem hörenswerten

Radio-Essay

auch von medialen Ebenen, die neue Formate ermöglichen und damit zwangsläufig auch eine andere Mediennutzung bedingen werden. Geografisch lässt sich das Radio nur noch schwer eingrenzen, und das Verhältnis zwischen dem Angebot und der möglichen Zielgruppe wird schwieriger zu bestimmen. Daher fragt sich Wagner mit recht, was es mit der Radiokultur auf sich hat, und ob es sie je gegeben hat. Die Ergebnisse seiner Denkanstösse sind hochinteressant sowie aktuell, und zwar nicht nur für Radiomacher, sondern auch für die Nutzer selbst.

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